Anlässlich des Weltfrauentages will ich nicht auf die immer noch erschreckend niedrige Zahl von Frauen in Führungspositionen oder auch als Gründerinnen eingehen, sondern mich für das Thema Diversität in Teams aussprechen.
Voneinander lernen
Ob nun durch die soziale Prägung eines anderen Geschlechts, einen fremden kulturellen oder religiösen Hintergrund oder ein vollständig anderes Mind- und Skillset – jeder Mensch denkt, agiert und reagiert unterschiedlich. Laut einer Studie der Hay Group aus 2014 neigen Führungskräfte leider dazu, Kandidaten mit ähnlichem Profil auszuwählen, vermutlich um Verhalten und Arbeitsweise eines neuen Mitarbeiters für sie kalkulierbarer zu machen. Diversität ist für ein Team definitiv eine Herausforderung, aber noch viel mehr ein Gewinn. Jeder Mitarbeiter kann durch die Zusammenarbeit mit anderen Verhaltenstypen seinen Horizont erweitern, sich selbst besser reflektieren und bestehende Einstellungen und Muster hinterfragen.
Kreativität und Innovationskraft fördern
Für die Weiterentwicklung eines Unternehmens sind die Ideen eigener Mitarbeiter und die interne Innovationskraft essentiell. Je diverser Teams aufgestellt sind, desto vielfältiger der Input um die Unternehmensstrategie, das Produkt- oder Dienstleistungsportfolio sowie das Unternehmen als organisatorische Einheit weiterzuentwickeln. Abrufbar ist dieses Potential gemäß einer Studie des Bundesministerium für Bildung und Forschung aus 2016 jedoch nur dann, wenn Unterschiede berücksichtigt und zielgerichtet eingesetzt werden.
Mitarbeitererwartungen gerecht werden
In einer Studie von Hays aus 2019 gaben Unternehmen die Attraktivität als Arbeitsgeber als wichtigsten Erfolgsfaktor im Kampf um Fachkräfte an. Millennials benannten wiederrum, gemäß einer Studie von Egon Zehder aus 2019, Diversität als wichtigstes Auswahlkriterium ihres künftigen Arbeitsgebers. In Zeiten des demographischen Wandels muss Diversität somit in den Fokus von HR und Führungskräften rücken, um weiterhin passende Talente akquirieren und langfristig binden zu können.
Heterogenität steuern
Die Herausforderung heterogener Teams ist es insbesondere ineinandergreifende Arbeitsroutine zu kreieren. Dies kann nur durch die Schaffung einer gemeinsamen Vertrauensbasis, einer offenen und respektvollen Kommunikation sowie einer klaren Aufteilung von Verantwortungsbereichen erreicht werden. Die Basis hierfür bietet eine entsprechende Unternehmenskultur. Zur Prägung dieser ist das Anreizsystem eines Unternehmens ein entscheidender Schlüsselfaktor. Daneben sollten Verhaltensstandards eingeführt, diese in das Einstellungsverfahren integriert und Führungskräfte entsprechend geschult werden. Richtig eingesetzte Teambuildingaktivitäten und -coachings können die Teams bei der Bewältigung dieser Herausforderung wesentlich unterstützen. Das Resultat ist die Förderung von Vertrauen sowie die Verinnerlichung der Corporate Identity.
Angelika Vits | Co-Founder & CEO bei GREWP