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Wir klären darüber auf, wie zeitgemäß eine Kleidervorschrift noch ist und wie sie die Dynamik im Team beeinflusst.

Anzugpflicht im Startup oder Hausschuh-Guideline im Großkonzern. Ob überhaupt und wenn ja, welche Dresscodes sind förderlich für die Unternehmenskultur in Deutschland? Welche Einflussgrößen gibt es oder welche Aspekte sollten bei der Umsetzung in der eigenen Organisation berücksichtigt werden? Wir klären auf und geben unsere Empfehlung, um deine Unternehmenskultur weiter zu fördern.

Arbeitskleidung als Marketing Instrument

Die “Corporate Identity” eines Unternehmens besteht aus verschiedensten Merkmalen, aus denen sich die Marken-DNA zusammensetzt: Farben, Töne, Normen und Verhaltensmuster oder auch Arbeitskleidung. Die Unternehmensidentität dient als strategisches Konstrukt, um die Einheit der Firma nach außen zu repräsentieren und eine Unternehmenskultur im Inneren zu schaffen. Ein vereinheitlichter Kleidungsstil führt einem das “Wir-Gefühl” wörtlich vor Augen: Die Abgrenzung zu Personen außerhalb des Unternehmens wird visuell deutlich und eine optische Bindung an die Marke wird geschaffen.

 

Dresscode für mehr Leistung

Menschen in Anzügen sind dominanter, Personen in Bikinis weniger leistungsfähig. Zu diesem Schluss kam die University of Michigan im Versuch “That swimsuit becomes you: sex differences in self-objectification, restrained eating, and math performance”. Die Wahl unserer Kleidung beeinflusst also unsere Leistungsfähigkeit sowie unser Auftreten.  Darüber hinaus haben Aspekte wie beispielsweise die Farbe des Kleidungsstücks eine Auswirkung auf den Hormonhaushalt im eigenen Körper und damit die Performance und Interaktion innerhalb des Teams. Ein Experiment der Yale University hat zudem herausgefunden, dass das Tragen eines Doktorkittels ebenfalls positiv auf den Erfolg in einer Aufgabe einwirkt, selbst wenn der Probant kein Mediziner war. Der Effekt des “Social Primings” beeinflusst also unsere Wahrnehmung, in dem wir Erfolg und Misserfolg mit bestimmten Kleidungsstücken assoziieren. Arbeitskleidung ist keine Frage der individuellen Unternehmensentscheidung – sie ist das Ergebnis gesellschaftlicher Prägungen und Normen.

 

Mit Anzugzwang zum Eigentor und warum Adiletten zur Uniform Eures Unternehmens werden können

Das Beispiel der Firma S macht deutlich, wie man sich mit dem Thema Dresscode ins eigene Bein schießen kann: Ein alteingesessenes großes Technologie-Unternehmen S führt als Dresscode eine Anzugpflicht. Auf Messen tragen die Mitarbeiter dieses Unternehmens alle Anzüge in einem ähnlich blauen Farbton. Auf dem Messestand wirkt das Team sehr uniform, schick und kompetent. Die anderen Messestände in der Nähe werden von innovativen, jungen Startups gestellt: hier trägt jeder Sneakers und Hoodie. In diesem Umfeld wirken die Männer in ihren blauen Anzügen deplatziert und unzeitgemäß. Sie verkörpern damit nicht wirklich das, was ein Technologie-Unternehmen gerne darstellen möchte. Ein klassischer Fall von “Eigentor”.

Es kommt also auch auf das Umfeld an, in dem man sich als Company bewegt. Aber gibt es auch ein “zu casual”? Bei Badelatschen im Büro ziehen 9 von 10 Deutschen die Grenze. Wir finden allerdings, dass Adiletten für Euer Team ein echter Icebreaker sein können, Nähe zwischen Mitarbeitenden und Vorgesetzten schafft und ein dankbares Geschenk für Eure Füße an heißen Sommertagen im Büro ohne Klimaanlage ist.

 

Das gemütliche Deutschland

Wie sieht es in unserer Gesellschaft in Deutschland aus? Uniformen aus deutschen Schulen kennt man hierzulande kaum. Und auch im Arbeitsalltag tragen Mitarbeitende eher Freizeitkleidung – im weltweiten Vergleich eine hohe Quote: mehr als jeder Zweite in Deutschland trägt Freizeitkleidung während der Arbeit. Damit liegt Deutschland gemeinsam mit Argentinien weltweit auf dem dritten Platz. Bezüglich des Zusammenhangs zwischen Kleidung und Aufstiegschancen findet die deutliche Mehrheit der Deutschen, dass einem auch im “Casual” Kleidungsstil die Türen zum oberen Management nicht verwehrt bleiben.

 

Mit einem Dresscode zur Unternehmenskultur beizutragen, funktioniert in Deutschland eher weniger. Es bedarf also anderer Elemente, mit der Ihr Eure Unternehmenskultur füttern und pflegen könnt. Beispielsweise können gemeinsame Ausflüge und Weiterbildungs-Events für Mitarbeitende die Bande unter Kollegen stärken und Eure Kultur im Unternehmen fördern. Entdecke hier Aktivitäten, die Euch als Team zusammenzubringen: https://grewp.de/online-teambuilding/

Fabian Zorn | Werkstudent Marketing bei GREWP